Person-centered Medicine – Placebo & Nocebo

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Qualität der Behandler-Patient Beziehung

Paradoxerweise hat die grosse Zunahme an ausgeklügelten Diagnostikverfahren bei vielen Krankheiten nicht in gleichem Masse zu einer verbesserten Prävention oder Behandlungsmöglichkeiten geführt.
Zwischen objektivem Befund und subjektiv erlebten Symptomen klaffen oftmals grosse Erklärungslücken.
Tatsächlich findet heute im Gesundheitswesen eher eine Überdiagnostik statt – mit immer mehr Untersuchungen wird immer weniger erklärt.
Für ein gutes Behandler-Patient Gespräch – das bei Diagnose, Therapie und Prävention die ganze Person ins Auge fasst – bleibt immer weniger Zeit. Dadurch erzeugte Unsicherheiten – z.B. durch eingebildete Risiken oder die Angst von Nebenwirkungen – können Patienten massiv schaden.
Gerade die Qualität der Beziehung zwischen Behandler und Patient ist aber ein wichtiges Vorhersagemerkmal von Behandlungseffekten. Subjektive Erwartungshaltungen, Vertrauen und Überzeugungen können die Behandlungswirksamkeit bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Störungen beeinflussen.

Sprechende – supportive Medizin

Die neuesten neuropsychologischen Forschungsergebnisse demonstrieren eindrücklich die Macht von Worten, Erwartungen, Beziehung und subjektiver Wahrnehmung, die darüber mitbestimmen, wie gut es dem Patienten gelingt, seine Regenerierungs- und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Solche durch psychosoziale Stimulation erzeugte Effekte sind, mit unterschiedlichem Ausmass und mit unterschiedlicher klinischer Bedeutung, bei praktisch allen Erkrankungen und Störungen zu beobachten. Dabei handelt es sich um aktive und messbare neurobiologische Lernprozesse im Gehirn. Über die Freisetzung verschiedener Botenstoffe in bestimmten Hirnregionen werden Effekte im ganzen Körper ausgelöst und dadurch Symptome von Krankheiten massgeblich beeinflusst.

Adäquate, kontextangemessene Diagnostik, passende Worte und qualitativ bessere Beziehungen können im Sinne einer psychologisch individualisierten Therapieplanung substanziell die Wirkung von medizinischen und psychologischen Behandlungen optimieren, das  Patientenwohl steigern, Nebenwirkungen reduzieren und Kosten sparen. Dazu braucht es transdiziplinäre Forschung, Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis – mit Vertretern aus dem Gesundheitswesen, Politik, Bildung und Wirtschaft – sowie integrative Umsetzungsstrategien.

Zeit für einen Perspektivenwechsel

Wie steuern Sie ihr Erleben? In welcher Beziehung stehen Sie zu Ihren Symptomen? Denken sie sich eher gesund oder krank? Welche Rolle spielt für Sie Vertrauen im Gesundheitswesen?

Dr. Peter Krummenacher, Gründungsgesellschafter

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About Author

Dr. sc. ETH Peter Krummenacher | Systemischer Berater & Organisationsentwickler, Coach für Neuorientierung, Potenzialentfaltung & Leadership, Neurowissenschaftler, Innovateur, Talententwickler, Placebo-Nocebo & Mind-Body Forscher | Keynote Speaker | www. brainability.ch

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